von Hasena Lujinovic, Serbien-Montenegro

Die Geschichte, die Montenegro im letzten Jahr am meisten beschäftigt hat, war die des organisierten Menschenhandels. Die Leidensgeschichte der moldawischen Frau S. C. Sie hatte sich Anfang des Jahres bei einer Notfallstelle für Frauenrechte gemeldet, weil es ihr gelang, auf dem Weg von Moldawien nach Westeuropa in Montenegro zu fliehen. Unter dem Schutz der OECD und des Notfallzentrums für Frauenrechte konnte sie nach Hause zurückkehren.

Bei der ersten gerichtlichen Untersuchung des Falles wurde offenbar, dass eine Vielzahl angesehener Geschäftsleute und Politiker in den kriminellen Menschenhandel verwickelt sind. Durch die Verwicklung in diese Affäre bis auf Ministerebene wurde der Fall dieser Frau zu einem immensen Polit-Skandal.

Die OECD, Amnesty International und andere internationalen Organisationen beschäftigten sich mit dem Fall als klar wurde, dass höchste politische Kreise versuchten während des Gerichtsverfahrens zu Gunsten der angeklagten Geschäftsleute und Politiker zu intervenieren. Bis heute wird der Untersuchungsbericht des Gerichtes von der Regierung unter Verschluss gehalten. Die Opposition versuchte bisher vergeblich an diesen Bericht zu kommen, um eine Verwicklung des Präsidenten Djukanovic nachweisen zu können. Bis heute drängt die OECD auf eine Gerichtsverhandlung. Diese steht bis heute aus.