von Dimitri Anisavets, Weißrussland

In den letzten zehn Jahren wurde Minsk bei den Besuchern sehr populär. Ehrlich gesagt, ist es schon irgendwie langweilig zu hören, wie sauber und gepflegt die weissrussische Hauptstadt aussieht. Und die nächtliche Festbeleuchtung kann auch keinen Romantiker mehr verrückt machen. In den letzten Jahren ist Minsk nicht nur in der Sauberkeit der Straßen, in der Restaurierung der Gebäude und im Kundendienst vorangekommen, sondern hat auch einen Fortschritt mit dem Bau von gigantischen Gebäuden gemacht. Vermutlich werden die Bauten in der Zukunft nicht nur Symbole der Stadt, sondern auch des Landes sein.

Wahrscheinlich haben viele von einem einzigartigen neuen Gebäude, der Nationalbibliothek in Form eines Kristalls, gehört, das in der Nacht leuchtet (es wurde vom ganzen Land gebaut). Das Gebäude ist außer seiner Vorherbestimmung zum beliebigen Ort der Staatsorgane geworden. Dort wird alles durchgeführt, sogar der Präsident gibt dort Empfänge. Vom Dach können die großen Leute die große Stadt (etwa 1,9 Millionen Einwohner) ansehen und sich irgendwie noch größer fühlen. An der Reihe ist auch die Einführung des nicht weniger einzigartig sportlichen Komplexes namens "Minsk-Arena". Die Spezialisten, die ihn gesehen haben, riefen zugleich: "Uns wird nicht Europa, uns wird die Welt beneiden!". Unter einem Dach befinden sich eine Radrennbahn, ein Eissportoval und auch eine Eishockeyarena für fünfzehn Tausend Zuschauer. Das einmalige Objekt wird nicht nur die Vertreter von mehr als 30 Sportarten aufnehmen, sondern es wird auch für alle möglichen kulturellen Veranstaltungen Platz bieten können. Die internationale Eishockeyföderation war vom Komplex so beeindruckt, dass Minsk endlich und zum ersten Mal in der Geschichte eine Weltmeisterschaft im Eishockey bekommen hat. Diese wird im Jahr 2014 stattfinden. Fotos der Minsk-Arena kann man schon im Internet finden, das Gebäude wird wohl niemanden gleichgültig lassen.

Das ist natürlich noch nicht alles. Für die untadelige Durchführung einer Weltmeisterschaft braucht man eine ganze Reihe von 5-Sterne -Hotels. Sie schossen in den letzten Jahren wie Pilze aus dem Boden. Aber der glänzenden Stadt - der Hauptstadt eines erfolgreichen Landes - fehlt wahrscheinlich noch das Wichtigste. Ein leistungsfähiges und wirksames sowie mächtiges Businesszentrum. Keine Frage, das Projekt wurde vorgeschlagen und in diesem Jahr wurde mit dem riesigen Bau begonnen. Es bekommt den Namen "Minsk-City". Auf dem gesamten Gebiet des Flughafens "Minsk-1" entstehen Wolkenkratzer mit elitären Wohnungen und Businesszentren, mit unterirdischen Parkplätzen, einer persönlichen Metrolinie, mit einem Netz von Kasinos und Banken, also insgesamt mit allem, was ein erfolgreicher Businessmann des jungen Staates (aber nicht nur) braucht.

Ich vermute, dass alles dem Wohlstand der Bevölkerung dient, aber es sind Giganten des architektonischen Gedankens, das neue Staatsgesicht, Monumentalismus, äußerer Schliff… Irgendwann hatten wir schon das in der Geschichte.