Kultur und Kunst spielen eine bedeutende Rolle für gesellschaftliche Entwicklungen und sind zugleich Impulsgeber für etwas Neues. Sie gestalten gesellschaftliche Prozesse und fördern Integration und Teilhabe. Sie gelten als elementare Bausteine offener und demokratischer Gesellschaften.
Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Bischkek unterstützt und organisiert in Bischkek unterschiedliche Veranstaltungen, Ausstellungen, Filme und Musikabende. So werden Kultur und Kunst aus der Bundesrepublik Deutschland in Bischkek bekannt gemacht und internationale Begegnungen sind dadurch ermöglicht.
Die Ausstellung „Die Macht der Gefühle. Deutschland 19 | 19“ zeigt ein emotionsgeschichtlicher Blick auf die vergangenen 100 Jahre hat dank der Unterstützung der Deutschen Botschaft in Bischkek stattgefunden. Politik und Gesellschaft werden, so scheint es, zunehmend von Gefühlen bestimmt. Wir leben in unruhige Zeiten. Fakten werden durch gefühlte Wahrheiten infrage gestellt. Die Fotogalerie Schau verdeutlicht die politische und gesellschaftliche Wirkungsmacht von Emotionen wie Angst, Begeisterung, Ekel, Empathie, Empörung, Geborgenheit, Hass, Hoffnung, Liebe, Neid, Neugier, Nostalgie, Ressentiment, Scham, Solidarität, Stolz, Trauer, Vertrauen, Wut oder Zuneigung. Diese Ausstellung hilft sich geschichtsbewusst, mutig und besonnen den heutigen Herausforderungen zu stellen. Sie nimmt heutige Erscheinungsformen von 20 Gefühlen zum Ausgangspunkt und zeigt deren historische Entwicklung im 20. Jahrhundert auf: Konjunkturen, Wandel und Kontinuitäten.
In Bischkek ist ein gemeinsames deutsch-französisches Kulturinstitut geplant. Im Rahmen dessen Entstehung sind Musiker aus Deutschland und Frankreich nach Bischkek mit den Konzerten, begleitet vom Staatlichen Akademischen Symphonieorchester, eingeladen. Am 23. Januar 2024 fanden Feierlichkeiten der deutsch-französischen Freundschaft in der Bischkek Philharmonie statt. Wir erlebten in einem unvergesslichen Konzert mit dem Cellisten Florian Schmidt-Bartha aus Deutschland und seinem Bratschisten Kollege die kulturelle Brücke, die durch den historischen Élysée-Vertrag geschaffen wurde. Im Jahr 1963 wurde der Élysée-Vertrag unterzeichnet, ein Meilenstein für Frankreich und Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg, der damals noch keine 20 Jahre vorbei war.
Legendär Geiger David Garrett war zum ersten mal in Bischkek. Am 22.März 2024 ist er mit dem Konzert im Rahmen seiner Trio Iconic Welttournee auf der Bühne des Opern- und Balletttheaters aufgetreten, ihn haben zwei weitere Musikanten unterstützt. David Garrett hat mehrere Platin- und Goldalben veröffentlicht. Er ist zudem einer der wenigen Künstler, die in Folge den Echo sowohl in der Klassik- als auch in der Pop-Kategorie gewonnen hat. Ein Jahr vorher veröffentlichte Garrett ein neues Album Iconic, das den großen Geigern des goldenen Zeitalters wie Heifetz, Kreisler, Francescatti, Grumiaux und Menuhin gewidmet ist. Iconic umfasst auch stimmungsvolle Miniaturen und virtuose Werke von Bach, Gluck, Mendelssohn, Schumann, Dvořák und Kreisler. Von David Garrett gespielte Stücke, speziell für Violine, Gitarre und Orchester arrangiert, erhalten einen frischen und originellen Charakter. Der Musiker spielte die Stradivari-Geige (1716). Konzert des talentierten Violinvirtuosen David Garrett endete in Bischkek unter „Bravo Encore“ - Applaus mit dem Lied „Bella Ciao“. Die wundervollen Momente des Lebens!
Unser diesjährige Journalisten Seminar fand auch in Bachstadt Leipzig statt. Als Dichterin sehe ich wie durch visuelles Geschichtenerzählen Kunst kulturelle Vielfalt vermittelt. So entstand mein Gedicht:
Öffne das Fenster!
Öffne das Fenster! Lass den Morgen zu dir kommen,
Morgendämmerung und die ersten Sonnenstrahlen,
Und beginne deinen neuen Tag so
Wie wir die Schlüssel vom Glück fröhlich malen.
Schöpfe, arbeite, erschaffe!
Der Tag hat gerade erst begonnen.
Vergiss, was vorher nicht wahr geworden ist.
Begebe dich auf eine neue Reise ohne Frist!
Kunst und Kultur wird eine herausragende Bedeutung für die gesellschaftliche Entwicklung beigemessen. Sie befördern Integration und stellen positive Elemente kultureller Vielfalt heraus. Wandel durch Kultur führt diese Prozesse oftmals zusammen. Die Kunst als universelle Sprache vereint Menschen weiterhin.
Irina Golchikova