30.09.2010 von Victoria Popa, Moldau

Die Krise in der Republik Moldau setzt sich fort

„Mit Herz, aber auch mit dem Kopf“, sagte der kroatische Ministerpräsident in dem Moment, als zu viele Flüchtlinge an die kroatische Grenze kamen. Wir sind ein kleines Land, ein bisschen mehr als vier Millionen Einwohner, wir können nicht vieles tun und die Flüchtlinge wollen nicht bei uns bleiben. Sie gehen weiter nach Deutschland und in die skandinavischen Länder und so weiter...

Kroatien, wie ich schon sagte, ist ein kleines Land und nun Zentrum der Flüchtlingskrise. Bevor die Flüchtlinge aus Syrien und anderen Ländern an die kroatische Grenze kamen, sagte der kroatische Innenminister, dass alles bereit sei. Viele Politiker sagten, wir müssen Solidarität zeigen, es gab ein paar, die sagten „vielleicht sind unter ihnen auch Terroristen“ und einige die anmerkten „warum gehen die Flüchtlinge nicht nach Arabien, Kuwait" und so weiter...

Das Ankommen der Flüchtlinge an der kroatischen Grenze dauert schon mehr als eine Woche an. In dieser Zeit hat Kroatien den Flüchtlingen geholfen, gab Ihnen eine Art Unterkunft, Wasser und etwas zu essen, aber eine Registrierung wurde nicht durchgeführt. Die Flüchtlinge in Kroatien wurden an die ungarische Grenze weitergeleitet. Die Logik ist, die Flüchtlinge wollen nicht hier bleiben, sie wollen weiter gehen, warum soll man sie dann registrieren? Wir können ihnen als Menschen helfen, einen Zaun bauen wir nicht und wir schicken auch keine Armee, wie es der kroatische Präsident andeutete. Das war keine Option für die kroatische Regierung, aber mehr als eine kleine Hilfe ist auch keine Option.

Diese Entscheidung hat aber Nachwirkungen. Das Verhältnis zwischen Kroatien und seinen Nachbarländern hat sich verschlechtert. Ungarn ist wütend, Slowenien auch und mit Serbien gibt es schon wieder Probleme. Der kroatische Ministerpräsident denkt, dass Serbien die Flüchtlinge nach Kroatien schicken könnte und darum hat er die Grenze dicht gemacht.

Aber dies betrifft natürlich nicht nur Kroatien. Die Menschen, die vor dem Krieg in Syrien flüchten, stellen ein sehr großes Problem für die gesamte EU dar. Die Länder haben keine gemeinsame Politik, sie haben verschiedene Ansichten und beschuldigen sich gegenseitig. Das Schengener Abkommen ist vielleicht in Gefahr und damit auch das Fundament der EU. Und die Lösung? Die gibt es nicht, sie ist nicht in Sicht. Genauso wenig wie der Zeitpunkt, wann die Ankunft der Flüchtlinge in der EU enden wird.
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