14.10.2015 von Elena Isaeva, Russische Föderation

Eine neue Herausforderung für die russische Medienbranche

Bisher war es nur in meinen Gedanken und Träumen. Und nun bin ich hier. Wie es war, bevor ich her gekommen bin? Viele Dinge, die ich gehört und gelesen habe über diese Stadt, sind wahr. Meine Eltern haben jetzt seit 30 Jahren jedes Jahr Deutschland besucht – erst die DDR, dann die Bundesrepublik.

Ich habe damals einen Aufnäher von Dynamo Dresden erhalten. Ich trage ihn mit Stolz auf meinem Ärmel. Ich wusste nie, dass es das Zeichen des Fussball-Teams ist. Ich war sehr stolz auf dieses Emblem. Ich wusste, dass es von dort ist.

Ich habe in alten Familienfotos Gebäude und Menschen aus Leipzig und Dresden gesehen. Dunkel und grau mit Leuten, die gleich gekleidet sind. Was ich jetzt sehe, ist etwas anderes. Licht, Farbe, Menschen mit Lächeln auf den Lippen, Nettigkeit und viel Seele in allem, das existiert. Nichts gleicht diesem wundervollen Land. Noch sieht man die Spuren des Krieges. Sorgfältig wurde jeder Stein geschaffen. Es ist genial. Leipzig feiert wie eine wahre grüne Oase die Kreativität dieser Menschen.

In Dresden sah ich einen Mann in der Uniform eines sowjetischen Offiziers, der auf dem Akkordeon ein altes russisches Lied spielte. Das Gesicht des sowjetischen Offiziers zeigte ein trauriges Bild unterhalb der immensen Offiziersmütze. Ein Bild, das einige jetzt Angst erzeugt, erinnert an das, was hier einmal war. Eine Ein-Euro-Münze kommt in den Becher des imposanten Künstlers. Touristen machen Fotos als wäre er ein Gebäude. Die Kirche hier ist komplett wieder aufgebaut und ist ein Zeichen des Krieges.

Die DDR ist weit weg...wie weit weg ist sie? Ich sehe in einer Zeitung auf dem Tisch des Hotels eine Anzeige: „22. September 2012 Nachtflohmarkt Leipzig – Deutschlands schönster Trödelmarkt bei Nacht.” Auf dem Markt sorgfältig arrangiert: Tausende von Pins, Objekte, Medaillen und Uniformen der DDR Grenzwache werden zum Verkauf angeboten. Alles hat seinen Preis. Im Laufe der Zeit werden diese Dinge noch wertvoller. Hier sehen wir, was von der DDR übrig ist und was in den Mülleimer der Geschichte geworfen wurde. Ich erlebte für wenige Augenblicke Momente der Kindheit, als ich einen Teddybären, ein Auto und ein Hundespielzeug sehe. Es waren Spielzeuge, mit denen ich spielte, und ich bin jetzt seit 35 Jahren in Rumänien.

Das Leben geht weiter. Es ist wichtig, dass das Leben hier in Leipzig und Dresden in die richtige Richtung geht. Vielen Dank S-WOK für diese einzigartigen Momente in meinem Leben.
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