30.09.2010 von Marek Szkolnikowski, Polen

Geteilt wie nie zuvor

Wie werden die Geschichten der Zukunft aussehen? Wie in die Vergangenheit, wie in der Gegenwart, oder ganz anders? Meiner Meinung nach werden die Geschichten ganz anders aussehen. Man wird eine interaktive Kommunikation bzw. einen Dialog zwischen einander herstellen. Selbstverständlich sollte dieser Geschichtentyp einen Namen haben. Wir können sie Geschichte der Zukunft nennen. Wie sieht diese aus? Eigentlich wird diese Geschichte wie die folgende aussehen:

Hallo! Ich bin Ohrid und ich wohne in Mazedonien. Ich mag Geschichten bzw. ich liebe es mehr zu erzählen als zuzuhören. Das liegt an meinem Alter. Mein Leben begann als unsere Erde noch ein Kind war. Von damals bis heute gab es viele Veränderungen. Aber ich muss jetzt ein bisschen schlafen. Weiter wird Ilija Nikolovski erzählen. Er ist zwar Journalist, aber er ist auch einer meiner größten Verehrer. Um Missverständnissen vorzubeugen, muss ich sagen, dass ich viele Verehrer habe. Und ich bin auch ein Verehrer vieler Menschen.

Hallo liebe Leser! Zu Anfang möchte ich Sie sehr herzlich begrüßen und ich muss ehrlich sagen, dass ich die Geschichte der Zukunft erzählen möchte. Ich schildere die Tatsachen, aber auf eine besondere, meine, Art.

Über Ohrid gibt es viele Sachen, die die Menschen wissen, aber gibt es auch Sachen, die nicht so bekannt sind. Fangen wir an!

Ohrid liegt 700 Meter über dem Meer. Östlich des Stadtgebietes erhebt sich das bis zu 2.255 Meter hohe Galičica Gebirge, das einer der drei Nationalparks Makedoniens ist. Der Ohridsee ist zwischen Mazedonien (2/3) und Albanien (1/3) aufgeteilt.

Heute ist Ohrid das wirtschaftliche, kulturelle und religiöse Zentrum und ist der größte Ort am Ohridsee. Unweit der Stadt befindet sich der Flughafen Ohrid, der einer der zwei internationalen Flughäfen Mazedoniens zusammen mit Skopje ist.

Die ältesten Skelettfunde auf dem Ohrider Stadtgebiet datieren aus dem 4. Jahrtausend vor Christus. Etwa um 800 oder 700 vor Christus erfolgte dann die Stadtgründung unter dem Namen „Lychnidos“(Stadt des Lichtes).

Weltweit ist die Stadt durch den Tourismus bekannt. Dafür gibt es viele Gründe: die gut erhaltene Altstadt, die mittelalterliche Festung, die vielen Kirchen, Klöster und Moscheen. Der Ohridsee ist Jahrmillionen alt und zieht nicht nur Touristen aus den Balkanländern, sondern auch aus der ganzen Welt an.

Aufgrund dieser Tatsache erklärte die Unesco den Ohridsee im Jahre 1979 zum Weltnaturerbe und ein Jahr später die Stadt Ohrid zum Weltkulturerbe.

Es gibt eine Sage, nach welcher die Menschen in Mazedonien sagen, dass Ohrid 365 Kirchen hat. Der Grund liegt daran, dass es eine Kirche für jeden Tag im Jahr gibt. Deshalb hat Ohrid auch den Beinamen „Jerusalem auf dem Balkan“ bekommen.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Ohrids sind das Kloster St. Naum, die Kirchen St. Sofia, St. Kaneo, St. Bogorodica und St. Pantaleon, die Samuil-Festung, das antike Theater und die Denkmäler der Brüder Kiril und Method sowie von St. Kliment, dem Schutzpatron von Ohrid. Kiril und Method erfanden das slowenische Alphabet nachdem die anderen slawischen Alphabete und Sprachen gegründet worden waren.

Ohrid bietet viele Möglichkeiten, 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr: während eines Spazierganges, am Strand, in Cafés. Im Sommer gibt es viele kulturelle Veranstaltungen. Das wichtigste ist das Festival „Ohridsko leto“ das dieses Jahr zum 51. Mal stattfand. Man trifft viele Künstler aus den verschiedensten Szenen aus der ganzen Welt: Simon Trpčeski, José Carreras, oder Stefan Milenković sind nur einige der Namen.

Unterstützung bekommt Ohrid nicht nur regelmäßig von der Stadt Ohrid, sondern auch von der mazedonischen Regierung und der EU.

Und so lebten die Einwohner und die Touristen in Ohrid glücklich und zufrieden.

Ilija! Ilija! Bist du fertig? Ja, fast. Sag mir Ohrid, hast du gut geschlafen?

Sehr gut. Und sag mir Ilija, hast du alles erzählt? Nein. Es gibt noch Dinge, die ich sagen will. Aber wir werden weitere Möglichkeiten dafür haben. Ich habe etwas Zeit für dich gelassen.

Für mich? Ja, Ohrid für dich. Du kannst jetzt sprechen.

Ah, ja ich erinnere mich. So mein lieber Leser, komm nach Ohrid, um die Wiege der Kultur und das Land der Natur zu genießen! Es ist wertvoll. Eine Million Worte können nicht all das beschreiben, was ein Blick sehen kann! Es ist unvergleichbar und unvergesslich!

Für weitere Informationen stehe ich gerne zur Verfügung! Alles Gute und bis bald!
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