14.10.2015 von András Marton, Ungarn

Immer schneller wachsende Auswanderung aus Ungarn – Der Letzte macht bitte das Licht aus!

Diese Worte sind das Motto der Stiftung "Neue Medien", die vor einem Jahr in Warschau gegründet wurde. Ihre Hauptziele sind folgende: den bürgerlichen Journalismus verbreitern, den kritischen Blick für die Medien schärfen, das Wissen über die Vorkenntnisse des Journalismus erweitern, Redaktionen in Schulen gründen, Kommunikation zwischen anderen Redaktionen in Schulen herstellen.

Die Stiftung verfügt über Mitarbeiter, meist junge Journalisten, die journalistische Workshop in Grundschulen, Gymnasium und an weiterführenden Schulen durchführen. Die Workshops dauern in der Regel zwei Tage: fünf Stunden pro Tag.

Die Schüler lernen nicht nur theoretisches Wissen über die Medien: z.B. wie eine Zeitung aufgebaut ist, wie man verschiedene Themen recherchieren kann, sondern sie machen die Zeitung auch selber, sie schreiben die News, Reportagen, das Feuilleton usw. und stellen die fertigen Artikel ins Internet.

Die Schüler wählen auch einen Chefredakteur, den Herausgeber, Grafiker, Journalisten, das Sekretariat und die Auflagenzahl. Die praktische Übungen sind am wichtigsten. Die Jugendlichen können die Themen suchen, die Interviews durchführen, Dokumente sammeln. Sehr wichtig ist auch, dass die Jugendlichen über eigene Probleme und Konflikte schreiben können, untereinander und mit den Lehrern ins Gespräch kommen. Entstandene Zeitungen heißen beispielsweise QMAM. "Kuma?" auf polnisch, dies bedeutet in der Jugendsprache "verstehen". Durch die Erstellung der Zeitungen sollen die Schüler sich bewusst machen, was für eine große Rolle die Medien im Alltag spielen und welchen Einfluss haben sie auf die entstehende Meinung und die Haltung der Bürger haben.

Dieses Projekt wird zukünftig auch für Lehrer und für Hochschulen vorbereitet. Alle Schulen können an diesem Projekt teilnehmen, man muss nur die Stiftung kontaktieren und einen Termin vereinbaren.
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