30.09.2009 von Katerina Grupce, Nordmazedonien

Mazedonien und die EU

Seit Beginn des 15. Jahrhunderts bis zu den Balkankriegen 1912 regierte die osmanische Herrschaft auf dem Gebiet der heutigen Republik Mazedonien. Mazedonien ist ein Land, das, wie auch andere Länder Mitte des 20. Jahrhunderts, mehrere Kriege und schwere Perioden überlebt hat. Seit mittlerweile 18 Jahren ist es ein unabhängiges Land mit der Regierungsform einer parlamentarischen Demokratie. In den letzten 18 Jahren hat der Staat mehrere Reformen durchgeführt, um die Folgen der Transformation zu reduzieren. Außerdem hat Mazedonien mit Blick auf die angestrebte Aufnahme in die EU eine Reihe von umfassenden innerpolitischen Reformen abgeschlossen, die das Land auf EU-Standard bringen sollen. Die angestrebten Beitritte in die NATO und die EU sind zentrale Themen der mazedonischen Außenpolitik.

Mazedonien ist seit 2005 ein Beitrittskandidat. Der wichtigste Vertrag war das so genannte Ohrider Rahmenabkommen, das die bewaffneten Auseinandersetzungen im Jahr 2001 beendete. Es wurde ein Gesetz verabschiedet, das Albanisch als (zweite) Amtssprache in den Gemeinden, in denen mindestens 20 Prozent Albaner leben, festlegte. Zudem werden alle Unterlagen des mazedonischen Parlaments ins Albanische übersetzt. Das war die wichtigste Bedingung, die angespannte Situation zu beruhigen. Die andere wichtige Bedingung ist die Dezentralisierung, die bis heute andauert. Viele Reformen wurden in allen Bereichen, besonders in der Gesundheits- und Sozialpolitik durchgeführt. Mazedonien kämpft im Vollbesitz seiner Kräfte alle geforderten Kriterien zu erfüllen und als erster auf der Liste der Beitrittskandidaten zu stehen.

Im letzten Jahr bekamen alle Grund- und Mittelschulen Computer für jedes Kind, ab 2009 werden Schulbücher für alle Schüler kostenlos sein. Doch die ökonomische Krise beeinflusst unser Land auch, doch die Währung ist stark und stabil. Der Staat legt dieses Jahr den Fokus auf die Reduzierung der Armut, der Arbeitslosigkeit und die Förderung der Bildung. In unserem Land gibt es gibt 33 Prozent Arbeitslosigkeit, 55.000 Familien benötigen soziale Unterstützung.

Es gibt viele Probleme die der Staat lösen muss. Die Transformation nach der Wende ist ein sehr langer Prozess, aber in den letzten Jahren hat sich alles beschleunigt. Daneben müssen die geforderten Kriterien erfüllt werden, Mazedonien muss einen Namenskompromiss finden. Wegen des Namensstreits im April 2008 in Bukarest, legte Griechenland sein Veto gegenüber einem Beitritt Mazedoniens zur NATO ein. Der international anerkannte Name des Landes lautet Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien. Mazedonien kann kein EU-Mitglied werden, bis sein Name nicht geändert wurde. Politische Parteien streiten über diese Problem und suchen eine Lösung. Die Außenpolitik Mazedoniens agiert stark, ausgenommen gegenüber Griechenland. Mehrere Experten glauben, dass es keinen Sinn ergibt, für die EU seine Identität zu verlieren.

Was wird die EU in Mazedonien verbessern? Wird sich der Lebensstandard des Volkes verbessern? Diese Fragen sind allgegenwärtig, aber niemand kennt die Antwort. Wie kann man eine balkanische Mentalität ändern? Vielleicht lebt Mazedonien in der gleichen Periode wie die damalige DDR? Und noch gibt es ein öffentliches Geheimnis, dass einige Strukturen die Entwicklung des Landes zügeln. Alle Medien sind gleich, berichten gleich und werden stark zensiert, um die Gehirne der Bevölkerung zu waschen.
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