30.09.2011 von Miloš Stevanić, Serbien

Sieben Tage in Serbien

Wenn ein Fremder Sie fragt, was Ihnen zu Serbien einfällt, wäre Ihre Antwort nach einem kurzen Moment des Nachdenkens wahrscheinlich ähnlich wie die Antwort jedes anderen: Novak Djokovic, Vlade Divac oder Ana Ivanovic. Serbien ist eine Sportnation, die viele bedeutende Stars hervorgebracht hat. Die Anfänge des organisierten Sports in Serbien stammen aus dem frühen 20. Jahrhundert und mit ihnen die Gründung der ersten Sportvereine für Fußball, Basketball, Wasserball, Radfahren, Volleyball und Rudern.

Als ein attraktives touristisches Ziel hat Serbien eine breite Palette von interessanten Orten anzubieten, aber seit Jahren bilden die Sportler des Landes die stärksten Produkte – und die beste Werbung Serbiens. Viele Menschen sind daran interessiert, zu sehen, wo Novak Djokovic den ersten Tennisschläger in die Hand genommen hat, wo Vlade Divac den ersten Dreier geworfen hat und in welchem Schwimmbad Milorad Cavic zum ersten Mal schwamm. Für diejenigen, die es nicht wissen: einer der besten Fußballspieler der Welt, Nemanja Vidic, ist aus Serbien! Er ist ein Kind des serbischen Schulsports sowie andere, die für Jahre mit dem Herzen voll von Gold-Medaillen für alle Serben in ihrem Land und auf der ganzen Welt trainieren. Obwohl die Bedingungen, unter denen diese Top-Athleten trainieren und leben, nicht unter die Idealbedingungen fallen, stehen sie in der qualifizierten Nachwuchsarbeit den anderen Nationen in nichts nach. Einige der serbischen Helden sind Spieler der Volleyballnationalmannschaft, die gerade vor ein paar Tagen in Belgrad mit der Goldmedaille von der Europameisterschaft in Österreich wiedergekommen ist. Der euphorische Moment wurde in Belgrad auf traditionelle Weise gefeiert, als die goldenen Jungs auf dem Balkon des Belgrader Rathauses erschienen, wo alle serbischen Sportler mit Medaillen willkommen sind. Mehr als 30.000 Menschen kamen, um sie zu feiern. Vorher war es Novak Djokovic, der nach seinem Wimbledonsieg und dem Aufstieg zur Nummer Eins der Tennis-Weltrangliste den Balkon zur Feier betrat.

Gute Zeiten erfordern in Serbien nicht viel Geld. Im Großen und Ganzen reichen nicht mehr als 100 bis 200 Euro für sieben Tage fantastischen Spaß und ein unvergessliches Abenteuer. Der Weg durch Serbien ist nicht komplett ohne einen Besuch in Belgrad, einer Stadt an der Donau, dem Ort mit dem besten Nachtleben in Europa und moderner Kultur. In den Sommermonaten findet jedes Jahr „Guca“ statt, ein Trompeten-Festival, eine außergewöhnliche Veranstaltung, die neue, authentische Eindrücke für Besucher aus Europa bietet. Neben „Guca“ gibt es noch eines der besten europäischen Festivals: „EXIT“, eine Art Parade mit den weltweit besten Musikern aller Musikrichtungen der Neuzeit. Für diejenigen, die sich für eine ruhigere Variante entscheiden, sind die unberührten Naturgebiete die idealen Standorte, wie z.B. einige der schönsten serbischen Gebirge wie der Kopaonik, Zlatibor und Tara. Zusätzlich zum Bergtourismus bieten sich weitere interessante Möglichkeiten für gute Unterhaltung wie etwa Regatten, Ausflüge und anderes. Als eines der Schmuckstücke Serbiens und des serbischen Tourismus ist die Ovcar-Kablar-Schlucht mit ihren 13 Klöstern zu nennen. Segeln rund um die Schlucht ist eine unvergessliche Erfahrung.

Man könnte viel zu all den serbischen Sehenswürdigkeiten schreiben, aber bis man es nicht selbst gesehen hat, ist man nicht in der Lage, es zu beurteilen. Somit stellt sich die Aufgabe, die Zeit zu finden, ein Ticket zu buchen und das unvergessliche Erlebnis eines Besuches dieses Landes zu erfahren.
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